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Netkids und Theater

Jörg Richard (Hrsg.): Netkids und Theater. Studien zum Verhältnis von Jugend, Theater und neuen Medien. Frankfurt/Main: Peter Lang, 2002. ISBN 3-631-37917-X, 260 S.

Rezension von Ralf E. Streibl

Der letztes Jahr veröffentliche Sammelband ist eine erweiterte Dokumentation eines Symposions im Jahr 2000. Die Autorinnen und Autoren - Schauspieler, Literatur- und Theaterwissenschaftler, Kultur- und Sozialwissenschaftler sowie Informatiker – beschäftigen sich in ihren Beiträgen mit Veränderungen der Sozialisation in einer zunehmend informationstechnisch geprägten Welt (bis hin zur Veränderung der Sprache als identitätsstiftendem Merkmal), mit der Rolle und Bedeutung des Theaters sowie mit dem Einsatz von Maschinen und Medien im Theater.

In mehreren Beiträgen des Bandes wird die Bedeutung des Theaters als künstliche Welt hervorgehoben, Ingrid Hentschel beispielsweise spricht vom „Theater als Illusionsraum“. Sie verweist darauf, dass Theater lange vor Film, Fernsehen und Computerwelten als „bevorzugtes Medium des Scheins und der Phantasie“ etabliert waren. Ist es dann nicht nur natürlich, ja fast zwangsläufig, dass die heutigen Kunstwelten zum Einen Gegenstand von Theater werden, zum Anderen aber auch als Werkzeug und Medium in aktuellen Theaterprojekten eingesetzt werden?

Wer sich mit den kulturellen Möglichkeiten neuer Technologien beschäftigen möchte, kann in diesem Band eine Reihe von Anregungen finden – die vergleichsweise heterogene fachliche Herkunft der Beiträge erschwert zwar einerseits die Suche nach Querverbindungen, andererseits bietet solch interdisziplinärer Rahmen auch immer wieder den Raum für viel konstruktive Reibung.

Jörg Richard (Hrsg.): Netkids und Theater. Studien zum Verhältnis von Jugend, Theater und neuen Medien. Frankfurt/Main: Peter Lang, 2002. ISBN 3-631-37917-X, 260 S.