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AG 9: Informatik und Dritte Welt

Uwe Afemann, Roman Herzog & Nazir Peroz



Uwe Afemann (Universität Osnabrück):
"E-velopment: Vor- und Nachteile des Internets für Entwicklungsländer"

"E-velopment" als Kurzform für E-Commerce und Entwicklung ist der neueste Köder für widerspenstige und zurückgebliebene Länder, um in der schönen neuen globalisierten Welt teilzunehmen. Auch auf der letzten G7/G8-Konferenz auf Okinawa in Japan versprachen die reichen Industrienationen in ihrer Okinawa-Charta zur Nutzung des Internets den Staaten der Dritten Welt Hilfe und Kredite um die digitale Kluft zwischen dem armen Süden und den reichen Norden zu überwinden. Welche Chancen ergeben sich wirklich für die Entwicklungsländer durch E-Commerce, Telelearning und E-Government zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen ihrer Bevölkerungen zu kommen? Der Vortrag versucht hierauf Antworten zu geben. 

Roman Herzog (Institut für Iberoamerika-Kunde, Hamburg):
"Regulierung und Nutzung der Neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NIKT) in Lateinamerika"

Im Vortrag werden Ergebnisse einer 2 1/2 jährigen komparativen Forschung über die politische und wirtschaftliche Regulierung und Nutzung der NIKT in Argentinien, Costa Rica, Cuba, Mexico und Peru präsentiert. Durch die Einbettung der NIKT-Entwicklung in den allgemeinen Kontext der

politischen und wirtschaftlichen Transformationen der Länder zwischen 1990 und 2000 konzentriert sich die Studie auf die wechselseitigen Interdependenzen beider Entwicklungen. Im Ergebnis werden einige zentrale Bereiche und Problemfelder komparativer Analysen im relativ jungen Forschungsbereich dargelegt. 

Nazir Peroz (Sprecher der Fachgruppe Informatik und "Dritte Welt" der GI; Technische Universität Berlin, Fachbereich Informatik):
"Bildung, Politik und Internet: Ein Grundproblem in Entwicklungsländern"

In den späten neunziger Jahren, nachdem die erste Computergeneration längst in Industrieländern erwachsen geworden ist, sind die Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) in das Zentrum der Bildung und Politik gerückt und die Menschen tummeln sich in den Netzen. Für arme Länder, z.B. Afrika, stellt sich die Situation insbesondere in der Ausbildung völlig anders dar. Auch wenn die Infrastruktur in einigen Hochschulbereichen bereits vorhanden ist, steht die mangelnde Erfahrung und Kompetenz der Dozenten einer zügigen Ausbildungsexpansion per IuK im Wege. Diese Kompetenzdefizite sind bis heute bestehend, obwohl viele entwicklungspolitische Aktivitäten in Entwicklungsländern durchgeführt wurden. Woran liegt das? Welche Schlussfolgerungen sind für zukünftige entwicklungspolitische Modelle zu ziehen? Auf diese Fragestellungen geht der Vortrag ein und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf.