Die Gründung
Im Orwell-Jahr 1984 versammelten sich rund 200 Informatiker:innen in Bonn, um das FIfF zu gründen. Die meisten von ihnen wollten friedensbewegt ein Zeichen setzen gegen die tiefgreifende Verflechtung von Informatik und Militär, aber auch gewerkschaftlich orientierte Positionen zur Rolle der Computertechnik in der Arbeitswelt kamen zur Sprache.

Logo des FIfF
CC-BY-ND FIfF
Das FIfF war damals vor allem ein Zusammenschluss von Informatik-Friedensinitiativen an verschiedenen deutschen Hochschulen und Universitäten, die im Zuge der Friedensbewegung ab dem Ende der 1970er Jahre gegründet worden waren. Ihr Hauptmotiv war, die Beziehungen von Rüstung und Informatik kritisch zu beleuchten. Die Computertechnik wurde seit dem Zweiten Weltkrieg vor allem durch das Militär vorangetrieben. Dessen Geld und Wünsche bestimmten die Entwicklung von Programmiersprachen, Softwaretechnik und Künstlicher Intelligenz bis weit in die 1980er Jahre hinein; auch das Internet entstand ursprünglich im militärischen Kontext. Kurz vor der Gründung des FIfF führten diese Friedensinitiativen eine gemeinsame Kampagne unter dem Motto Informatiker warnen vor dem programmierten Atomkrieg, die sich auf den damaligen NATO-Doppelbeschluss zur Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa bezog und die Sorge vor automatisch ausgelösten Atomschlägen widerspiegelte.
Ein weiterer konkreter Anlass für die Gründung war die Schwierigkeit, in der Informatik eine breite Diskussion über eine Verfassungsbeschwerde gegen den Betrieb von Frühwarn- und Entscheidungssystemen für atomare militärische Auseinandersetzungen in Europa zu führen. Das FIfF wollte ein Forum für eine offene und zensurfreie Auseinandersetzung mit allen Fragen von Informatik und Gesellschaft nach dem US-amerikanischen Vorbild der Computer Professionals for Social Responsibility (CPSR) sein. Heute versteht sich das FIfF als Teil der Bürgerrechts-, Friedens- und Umweltschutzbewegung.