Bildung, Diskurs und Mythen

Eine detaillierte digitale Collage, inspiriert von der Ästhetik mittelalterlicher Manuskriptillustrationen, zeigt eine lebhafte Szene von Bauarbeitern, die ein Gebäude errichten. Traditionelle Elemente wie Figuren in traditionellen persischen Gewändern, Holzleitern, Seile und gewebte Säcke sind mit modernen technologischen Motiven wie Leiterplatten und QR-Codes verwoben. Helle, leuchtende, goldene Netzwerke aus miteinander verbundenen Knotenpunkten und Symbolen der digitalen Technologie überlagern die Szene und verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Die Komposition verwendet kontrastierende Texturen und Farben, um die Themen und Epochen gegenüberzustellen und miteinander zu verweben.

CC BY 4.0 Shady Sharify auf betterimagesofai.org (Ausschnitt)

Technik wird nicht nur wegen ihrer eigentlichen Funktion verwendet, sondern auch wegen der ihr zugewiesenen Eigenschaften. Beides bestimmt ganz wesentlich die konkrete Technologiepolitik sowie den gesellschaftlichen Technikdiskurs. Um bestimmte Technologien ranken sich Mythen und magische Zuschreibungen, die sich in der Technik selbst nicht wiederfinden. Solche Irrungen und Wirrungen sind oft in einer Mischung aus technischem Unverständnis und handfesten Interessen beteiligter Akteure begründet. Hier kann nur technische Bildung mit Blick auf gesellschaftliche Konsequenzen Abhilfe schaffen, wofür sowohl technisches Verständnis als auch Einsicht in gesellschaftliche Prozesse nötig sind.

Neben anderen mystifizierten Technikkonzepten wie Big Data oder Blockchain sei hier beispielhaft die Debatte um Künstliche Intelligenz (KI) angeführt, in die sich das FIfF seit Jahrzehnten einbringt. Dabei werden Verklärungen kritisiert, Heilsversprechen entzaubert und tatsächlich sinnvolle Einsatzzwecke aufgezeigt. Die überzogenen KI-Erwartungen reichen von der allgemeinen Abwendung der Klimakatastrophe über automatisierte Kreditvergabe, „Entscheidungen“ über Sozialleistungen oder automatisiertes Fahren bis hin zu autonomen Waffensystemen.

Es zeigt sich, dass Möglichkeiten und Grenzen von KI noch viel zu wenig diskutiert werden, weswegen unsinnige oder gar schädliche Anwendungen drohen oder schon im Einsatz sind. Das reicht bis zu wahnwitzigen Ideen von „künstlicher Superintelligenz“, denen das FIfF ebenso entgegentritt wie dem Versuch, den Menschen selbst nur als „künstliche Intelligenz“ zu beschreiben.

KI ist kein Akteur, sondern ein technisches Werkzeug, welches in demokratischer Weise entworfen und genutzt werden muss. Dies gelingt jedoch nur mit einem kritisch-informierten Blick darauf – wie bei anderen Techniken auch. Das FIfF beteiligt sich in diesem Sinne an einem sinnvollen Technikdiskurs.

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Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle in allen gesellschaftlichen Bereichen. Damit sind viele Chancen verbunden, aber auch große Risiken. Das FIfF setzt sich kritisch mit den Entwicklungen im KI-Bereich auseinander. Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle in allen gesellschaftlichen Bereichen. Damit sind viele Chancen verbunden, aber auch große Risiken. Das FIfF setzt sich kritisch mit den Entwicklungen im KI-Bereich auseinander.

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